Programme und laufende Projekte

Projekt «Ein Herz für die Hochlandkinder»

Das abgelegene gebirgige Hochland Vietnams wird vorwiegend von ethnischen Minderheiten bewohnt. Die Menschen sind Selbstversorger, leben von der Landwirtschaft und traditionellem Handwerk. Grosse Armut, tiefes Bildungsniveau, Kinderarbeit, schlechte hygienische Bedingungen und Mangelernährung sind überall anzutreffen. Die meisten Bergvölker sprechen ihre eigene Sprache. Hochlandkinder kommen deshalb oft erst mit der Einschulung in Kontakt mit der vietnamesischen Landessprache. Die Alphabetisierungsrate liegt je nach Ethnie zwischen 50-95%. Obwohl die Wirtschaft in Vietnam seit Jahren beständig wächst, ist für die Menschen im Hochland keine Verbesserung in Sicht. Die Gründe dafür sind vielfältig und schwierig zu beseitigen: geografische Isolation, soziale Ausgrenzung durch Kultur und Sprache, tiefes Bildungsniveau und Analphabetismus, rückständige Anbaumethoden, ertragsschwache Landwirtschaftsflächen und begrenzter Marktzugang.

Viele Schulhäuser im Hochland sind alt und in einem schlechten Zustand oder entsprechen nicht pädagogischen Bedürfnissen. Die strukturschwachen Gemeinden sind nicht in der Lage, in eine zeitgemässe Schulinfrastruktur zu investieren. Eine weitere Schwierigkeit ist das fehlende Verständnis der Bergvölker für die Bedeutung der Bildung. Die Bereitschaft die Kinder regelmässig in den Unterricht zu schicken, ist nicht immer sehr ausgeprägt. Kinder werden schon sehr früh als Arbeitskraft im Haus und der Landwirtschaft eingesetzt. Viele Kinder beenden bereits nach der Primarschule die Schulzeit. Ein Viertel der Hochlandkinder ist untergewichtig. Die ertragsschwache Landwirtschaft und saisonale Abhängigkeit machen die Lebensmittelversorgung zu einer dauernden Herausforderung. In sehr abgelegenen Gebieten schenken zudem die Mütter der Betreuung ihrer Kinder nicht sehr viel Aufmerksamkeit.

Bau von Schulen

Schwerpunkt unseres Projekts «Ein Herz für die Hochlandkinder» ist die Förderung der Alphabetisierung und Bildung der Kinder im Grundschulalter. Die frühe Einschulung und eine gute Bildung stellen einen wichtigen Schlüsselfaktor dar, um Hochlandkindern für die Zukunft bessere Chancen zu bieten. Wir bauen Schulhäuser und geben Unterrichts- und Schulmaterial ab. Die Schulhäuser werden funktional, zweckmässig und kostengünstig in lokal üblicher Bauweise erstellt. Daneben unterstützen wir Familien und motivieren die Eltern ihre Kinder regelmässig in den Unterricht zu schicken. Das gelingt am besten mit einem abwechslungsreichen Mittagstischangebot in den Schulen, und fördert gleichzeitig Gesundheit und Wachstum der Kinder.

Unser Ziel für die nächsten fünf Jahre ist jährlich ein Schulhaus zu bauen. Pro Objekt budgetieren wir Gesamtkosten von 30'000 Franken. Ohne namhafte Projektförderung durch Stiftungen, kirchliche Organisationen und private Träger können wir den Bau der Schulen nicht realisieren.

Wir zählen auch auf Ihr Herz für die Hochlandkinder und bedanken uns herzlich für jede Unterstützung.

Karin Stirnimann-Maurer

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Programm «Food for the Poor»

Wenn die Lebensmittelversorgung zur täglichen Herausforderung wird

Wir schlagen uns mit Themen herum wie Erdbeeren im Winter, Food-Waste, Übergewicht oder hohem Fleischkonsum. Für bedürftige Menschen in Vietnam ist die Lebensmittelversorgung eine tägliche Herausforderung. Was kann ich mir morgen zu Essen leisten? Liegt etwas Fisch drin oder doch nur Reis mit Sojasauce? Habe ich noch genügend Kohle oder Gas zum Kochen? Nicht genug zu Essen, einseitige Kost, fehlende Vitalstoffe, zuwenig Proteine und schlechte hygienische Bedingungen führen zu Unter- und  Mangelernährung. Das schwächt Körper und Immunsystem, macht anfällig für Krankheiten, verzögert Wachstum und Entwicklung bei Kindern.

Mit unserem Programm «Food for the Poor» versorgen wir bedürftige und in Not geratene Menschen mit Lebensmitteln, unterstützen Massnahmen zur nachhaltigen Selbstversorgung und fördern den Aufbau von Kleingewerbe zur Existenzsicherung. Um die verschiedenen Projekte und Aktivitäten des Programms realisieren zu können, sind wir auf Projektförderung und Spenden angewiesen. Die Kosten des gesamten Programms betragen pro Jahr rund 20’000 Franken.

Wir bedanken uns herzlich für jede Unterstützung. Iher Spende macht satt.

Hans-Peter Glauser

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Lepradorf Quy Hòa

Mit dem Programm «Food for the Poor» unterstützen wir unter anderem das Lepradorf Quy Hòa. Wir spenden der Dorfgemeinschaft jedes Jahr mehrere Tonnen Reis und Grundnahrungsmittel, gelegentlich auch Rollstühle und Behindertenfahrräder. Wir planen eine Hühner- und Schweinehaltung aufzubauen, damit die Bewohner sich selbstständig mit Fleisch und Eier versorgen können. Mit Ihrer Unterstützung helfen Sie uns, dieses Vorhaben bald umsetzen zu können.

Quy Hòa hat rund eintausend Einwohner, ehemalige Leprakranke mit ihren Angehörigen. Über 400 Bewohner sind von den Folgen der Lepraerkrankung betroffen. Zwei Drittel davon haben schwere Behinderungen. Sie wurden im benachbarten Leprakrankenhaus während mehreren Monaten behandelt. Danach sind viele im Dorf geblieben und leben hier zum Teil seit Jahrzehnten. Hier ist man unter sich. «Den meisten von uns fehlt es draussen an Selbstvertrauen, wenn andere auf unsere verkrüppelten Körper starren» erklärt ein alter Mann. Etliche Bewohner haben hier eine Familie gegründet und gesunde Kinder bekommen. Im Dorf gibt es einen Kindergarten und eine Grundschule.

Die Dorfgemeinschaft versorgt sich so gut es geht selbst. Diejenigen, die einer Tätigkeit nachgehen können, arbeiten auf den Gemüsefeldern, in der Fischerei, der eigenen orthopädischen Schuhwerkstatt oder der Näherei. Bewohner mit Behinderungen erhalten vom Staat eine bescheidene Sozialrente. Familien müssen mit 50 Franken monatlich auskommen. Alleinstehende erhalten 12 Franken. Zuwenig um davon leben zu können. Im Dorf herrscht grosse Armut. Die Menschen sind von wohltätigen Spenden abhängig. Die Ernährungssituation ist unbefriedigend. Das Essen ist sehr einseitig, besteht meistens aus Reis, gedämpftem Gemüse und etwas Fisch aus dem Meer. Es fehlt an abwechslungsreichen Mahlzeiten und vor allem an proteinreichen Lebensmitteln.