Unser erstes Schulhausprojekt ist vollendet. Im Beisein der lokalen Behörden und Medienvertreter übergaben wir am 16.02.2022 den Kindergarten an das Dorf Kà Xim. Die Lehrpersonen und die Kinder erhielten Geschenke und ihre Familien Lebensmittelpakete. Ebenfalls verteilten wir an diesem Tag Lebensmittelpakete an die arme Dorfbevölkerung.
Ausgangslage
Kà Xim liegt im gebirgigen Hinterland der
zentralvietnamesischen Provinz Binh Dinh. Im Dorf leben über 1000 Menschen in 250
Haushalten. Die meisten Einwohner gehören der ethnischen Minderheit der
Bahnar
an. Die Region ist strukturschwach. Die Menschen sind vorwiegend in der Land-
und Forstwirtschaft tätig. Die Einkommen sind tief, Armut ist weit verbreitet.
Bedürfnis
Der bestehende Kindergarten des kinderreichen
Dorfes bietet schon länger zu wenig Platz. Es stehen zudem verschiedene
Sanierungsarbeiten an. Die sanitären Einrichtungen sind mangelhaft und
gewährleisten keinen minimalen Hygienestandard. Die Gemeinde möchte das
bestehende Gebäude erweitern und als Tageskindergarten mit einem Mittagstisch
betreiben. Dazu fehlt jedoch die nötige Infrastruktur mit Küche und Essraum.
Planung
Das bestehende Gebäude wird renoviert und mit einem neuen Trakt für Küche, sanitäre Anlagen, einem Lehrerzimmer und einem Multifunktionsraum erweitert. Der Multifunktionsraum kann als Essraum, als zusätzliches Unterrichtszimmer und für Filmvorführungen genutzt werden. Die Küche und der Multifunktionsraum werden bedürfnisgerecht mit Mobiliar und den nötigen Geräten ausgestattet. Die Küche soll genügend Kapazität bieten, um auch für die benachbarte Primarschule den Mittagstisch zuzubereiten.
Realisation
Der Bauunternehmer stellt für die Bauarbeiten Dorfbewohner
ein. Der neue Trakt wird in lokal üblicher Bauweise erstellt (Betonfundament,
Backsteinbau mit Verputz, isoliertes Metalldach, Bodenbeläge Keramikplatten). Auf
dem Bauplatz wird mit einfachsten Gerätschaften und viel Handarbeit gearbeitet.
Die reine Bauzeit beträgt rund fünf Monate.
Die letzten Geräte werden geliefert, Spielsachen und Essen für die Kinder und Lebensmittel für die Armen im Dorf.
Das Schulhausprojekt fand grosses Echo in vietnamesischen Medien. Die beiden nationalen Fernsehsender VTV1 und Quoc Hoi TV zeigten eine über fünfminütige Reportage über das Projekt und unser Hilfswerk. Der Regionalsender BTV brachte in den Abendnachrichten einen vierminütigen Beitrag. Ebenfalls berichteten verschiedene Online-Medien und regionale Zeitungen über die Einweihung des Kindergartens.
Im Januar
und Februar verteilten wir Lebensmittel und Geschenke anlässlich des vietnamesischen Neujahrsfestes Tet an die Armen: an die Lepra-Kommune Quy Hoa, an ausgewählte arme Familien mit behinderten oder kranken Familienmitglieder, an Strassenverkäufer die besonders unter den wochenlangen Covid-Lockdown-Massnahmen gelitten haben, sowie an das buddhistische Waisenhaus My Hoa.
Veranstaltungsthema:
Am Vollmondtag des siebten Mond-Monats (August) wird in Vietnam das buddhistische Fest Vu Lan (das Fest der kindlichen Ehrerbietung) gefeiert, sowie der Tag der wandernden Seelen, auch als Geisterfest bezeichnet (Tết Trung Nguyên). Die beiden Feste sind nicht dasselbe, symbolisieren jedoch die Liebe und Dankbarkeit zu den eigenen Eltern und weiteren Vorfahren. Anlässlich dieses Festes überbrachten wir Lebensmittelpakete an hilfsbedürftige alte Menschen.
Die 93jährige Frau lebt in äusserst prekären Umständen. Der einzige Sohn hat eine psychiatrische Erkrankungen und ist nicht in der Lage zu ihr zu schauen. Die staatliche Sozialrente für mittellose Senioren von umgerechnet 12 Franken reicht nicht mal fürs Essen.
Das buddhistische Waisenhaus My Hoa unterstützen wir seit Jahren mit Lebensmitteln. Wir besuchten die Kinder anlässlich des Mittherbstfestes. Die Kinder machen an diesem Tag mit selbst gebastelten Laternen einen Umzug.